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Bild mit Feuerwehrleuten vor einer Pumpe
 
Älteste bisher veröffentlichte Unterlagen über das Bestehen einer Feuerwehr in Eichen sind in dem Gemeinderechnungsbuch des Jahres 1841 enthalten. Dort findet sich ein Kostenvoranschlag der Firma Phil. H. Bach in Windecken vom 4.Mai 1839 über "Nötige Reparaturen an der Eicher Feuerspritze" in Höhe von fl 235,-. Die Reparatur wurde im Jahr 1841 durchgeführt und vom Gemeinderechner gegen Quittung bezahlt. Da bei der Feuerspritze eine so große Reparatur erforderlich war, muss sie schon lange in Betrieb gewesen sein, und so stellt sich die Frage, wann diese Spritze in Eichen in Betrieb genommen wurde, und ob somit das richtige Alter der Feuerwehr Eichen ermittelt werden kann. Über die gesamte Ausrüstung der damaligen Feuerwehr gibt es keine Unterlagen, aber es gab eine Feuerspritze auf 4 Rädern, die von Pferden gezogen wurde, Feuerleitern, Feuerhaken, Seile, Äxte, Beile, Feuerwische und das Wichtigste: Wassereimer, die am Anfang noch aus Leder bestanden. Ob die Männer schon Uniformen, Helme oder sonstige Ausrüstungsgegenstände hatten, ist nicht bekannt. Aber auf jeden Fall geht aus alten Schriften hervor dass es noch " Weitere Geräthschaften " gab.

 

Aus dem Jahr 1841 ist noch folgendes zu berichten: Die Feuerwehr Eichen wurde in diesem Jahr mind. 4x zur Brandbekämpfung in Nachbarorte gerufen:
     - am 04. März 1841 nach Ostheim
     - am 22. März 1841 nach Windecken
     - am 26. März 1841 nach Kaichen
     - am 04. April 1841 nach Erbstadt

 

War der Brand gelöscht, wurde oft die Spritzenmannschaft am Ort des Brandes auf Kosten der eigenen Gemeinde verpflegt. Meist gab es Brot und Branntwein. Ausser den Einsätzen bei Bränden machte die Eicher Feuerwehr zweimal im Jahr mindestens eine Pflichtübung, bei der mit der Feuerspritze und sonstigen Gerätschaften geübt und mit Wasser gespritzt wurde. Es waren danach jeweils die Spritze und Gerätschaften zu reinigen, wofür der Kommandant und seine Mannschaft eine Gebühr von 1 Gulden und 28 Kreuzer bekam. Ansonsten war der Dienst ehrenamtlich und es gab keine Entschädigung hierfür. Im Jahre 1841 hatte ebenfalls der Pferdebesitzer Jakob Stein, der offenbar nicht zur Löschmannschaft gehörte, das Fahren der Feuerspritze accordiert. Er fuhr 1841 4x, wobei je 2 Pferde die Feuerspritze und 2 Pferde den Wagen mit der Mannschaft zogen. Auf der Feuerspritze durfte nur der Spritzenmeister und der Bürgermeister mitfahren.

Im Jahre 1866 schaffte die Gemeinde Eichen eine weitere, kleine Feuerspritze an, die für den Handbetrieb geeignet war. Zu ihrer Bedienung waren 8 Männer erforderlich. In der bekannten Zeit konnte die Feuerwehr Eichen bei aufkommenden Bränden das Feuer jeweils auf ihren Brandherd beschränken, so dass größere Feuersbrünste nicht bekannt geworden sind. Die alte Feuerwehr erfüllte ihre Pflicht bis nach dem ersten Weltkrieg. Dann wurden die Männer müde und blieben oft dem Dienst fern...

Daraufhin wurde am 1. August 1925 unter dem Vorsitz des Herrn Kreisbrandmeisters Schlegel (Windecken) und des Bezirksbrandmeisters Adam (Eichen), die Freiwillige Feierwehr Eichen (F.F.E.) gegründet. Der Grund zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr war der mangelhafte Übungsbetrieb der Pflichtfeuerwehr. Die Ausrüstung, soweit man davon sprechen kann, war mehr als dürftig und veraltet. Der Freiwilligen Feuerwehr wurde bei der Gründung eine neue Saug- und Druckpritze für Pferdebespannung übergeben. In der Gründungsversammlung meldeten sich 57 junge Männer als aktive Feuerwehrleute, und im Laufe der nächsten Wochen noch 9 weitere. In der ersten Hauptversammlung am 1. September 1925 gab sich die Feuerwehr eine Satzung und wählte einen Vorstand auf 3 Jahre, und zwar:
     - Konrad Wilhelm Adam, 1. Kommandant
     - Wilhelm Martin Musch, 2. Kommandant
     - Wilhelm Heppner, Schriftführer
     - Heinrich Steltz II, Kasierer
     - Wilhelm Kaspar Dörr, Abteilungsführer
     - Wilhelm Musch, Abteilungsführer

Bei einer Werbung meldeten sich 28 ältere Einwohner als fördernde Mitglieder. An den Kosten für persönliche Ausrüstung im Werte von RM 1860,- beteiligte sich die Hessische Brandversicherung mit einem Drittel, die FFE legte einen Betrag von RM 200,- zu. Den ersten Rückschlag hatte die Wehr am 1. Januar 1927 hinzunehmen. Es meldeten sich 13 aktive und 5 passive Mitglieder ab. In der Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1927 wurde der Schmiedenmeister Heinrich Möller für 25-jährige Dienstzeit in der Pflichtfeuerwehr und als Mitbegründer der FFE zum Ehrenmitglied ernannt. Unter der bewährten Anleitung des 1. Kommandanten Adam kam ein reger Übungsbetrieb zustande, und man konnte von einer guten Ausbildung sprechen. Das oberste Gebot war die Pflege der Kameradschaft. Diese fand seinen Niederschlag in der Beteiligung an den Kreisfeuerwehrfesten. Durch den Bau einer Wasserleitung wurde die Wasserversorgung verbessert und die Schlagkraft der Wehr weiterhin durch Anschaffung eines Hydrantenwagens vergrößert.

Im Jahr 1935 übertrug man unserer Wehr das Kreisfeuerwehrfest, welches auf den Ochsenwiesen abgehalten wurde. Von dem Einnahmeüberschuss des Festes schaffte die Wehr 40 blaue Uniformröcke an; Die Gemeinde brauchte nur RM 300,- zuzuschießen. Die Freiwilligkeit der Wehr endete völlig im Jahre 1936 durch den Anschluss an die Polizei. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs brachte einige Veränderungen: Kommandant Adam, jetzt sogar Bürgermeister, musste sein Amt niderlegen.  Am 1. Juni 1940 übertrug man dem jetzigen Ehrenortsbrandmeister August Schäfer die Leitung der Wehr. Durch die Einziehung der aktiven Feuerwehrmänner mussten ältere Einwohner deren Stelle einnehmen. Durch die Zuteilung einer neuen Motorspritze mit Zweitaktmotor der Firma Flader erhöhte sich die Einsatzfähigkeit, die Motorisierung vollzog man durch Zuteilung einen Personenwagens als Zugfahrzeug.

Nach 1945 begann ein sehr schwieriger Teil. Die Freiwillige Feuerwehr musste wieder aufgebaut werden. Durch unermüdliches Anwerben von jungen Leuten konnte langsam an einen Wiederaufbau gedacht werden. Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Windecken - unter der Leitung des Bezirksbrandmeisters Schröder - hielt die Wehr im Juni 1948 einen Werbetag ab. Es war ein voller Erfolg, 30 junge Leute meldeten sich freiwillig und das Vereinsleben lebte wieder auf. In der Jahreshauptversammlung 1948 konstituierte sich ein neuer Vorstand. Er beschloss, am 27. August 1950 eine Feiern zum 25-jährigen Bestehen der Wehr zu veranstalten. Diese Feier wurde durch einen Festgottesdienst eingeleitet. Am Nachmittag trugen die Wehren Windecken, Ostheim und Eichen Wettkämpfe aus, die das Interesse der Bevölkerung fingen. Nach einem Festzug durch die Ortsstraßen fand im Saal Stein eine Feier statt. Bei dieser Gelegenheit hielt Landrat Voller die Festansprache. Der Volkschor Concordia und die Feuerwehrkapelle Bruchköbel verschönerten die Feier, an deren Ende man sogar noch tanzte.

Im Jahr 1951 beteiligte sich unsere Wehr mit einer Gruppe an den Leistungswettkämpfen. Der Hessische Minister des Inneren schrieb im Jahre 1958 zum ersten Male Leistungswettkämpfe aus. Die Übung war aufgeteilt auf die Gruppe nach der hessischen Übungsordnung. Dazu benötigten wir 15 Mann; aus Mangel an Leuten konnten wir leider nicht teilnehmen.

Am 21. November 1958 gegen 18:30 brach in der Scheune Böning-Jüngling in der Großen Gasse ein Brand aus. Mit Hilfe der Nachbarwehren konnten wir unter schwersten Bedingungen den Brand auf seinen Herd beschränken. Dieses Ereignis und die Umstände trugen dazu bei, das Verständnis der Jugend für die Feuerwehr zu wecken. Nachdem einige junge Leute der Wehr beigetreten waren, beteiligten wir uns 1959 erstmals an den Hessischen Landeswettkämpfen. Durch die Teilnahme und die zahlreichen Erfolge die wir in den folgenden Jahren auf nationalen sowie internationalen Wettkämpfen/Olympiaden erringen konnten war in unserer Wehr ein stetiger Aufwärtstrend zu verbuchen. Unsere Einsatzabteilung verstärkte sich auf 55 aktive Kameraden am Ende des Jahres 1985.

Da bis zum Jahr 1959 auch unsere Ausrüstung nicht besonders war, war die Gemeinde bereit mehr Geld zu spenden und so wurde unsere Ausrüstung modernisiert:

     - So wurde 1960 ein neuer TSA mit einer TS 8 und voller Ausrüstung beschafft
     - 1962 ein neues LF8 + Vorbaupumpe
     - 1964 ein neuer VW-Bus
     - 1966 Vier Atemschutzgeräte
     - 1968 ein neuer Schlauchanhänger für 400m. B-Leitung

Am 4.1.1969 wurde Karlfried Mörschel zum Ortsbrandmeister der Wehr Eichen gewählt. Sein Vorgänger August Schäfer trat nach 28 Jahren Diensstzeit zurück. Wegen ihrer großen Verdienste wurden am 4.1. neben August Schäfer auch Wilhelm Jost, Philip Schäfer, Richard Stein und Walter Rau zu Ehrenmitgliedern ernannt. Mit einem stark verjüngten Vorstand, an dessen Spitze Karlfried Mörschel und Achim Schäfer standen, begann die 2te Aufbauphase der Wehr Eichen.

Unser Gerätehaus wurde als baufällig erklärt und so wurde 1970 von der Gemeinde der Entschluss gefasst dass alte Gerätehaus, das in einem Stall war, abzureißen und an gleicher Stelle ein neues zu errichten, in welchem auch die Gemeindeverwaltung untergebracht werden soll. Dieser Neubau wurde von dem Architekten Dieter Sammeth geplant und von der Baufirma Nickel ausgeführt und kostete "nur" 300.000 Mark. Es wurde am 2.6.1972 eingeweiht. Unsere Einsatzfähigkeit konnte dadurch wesentlich verbessert werden. Diese gezielte Aufbauarbeit in den letzten 25 Jahren hat die Kameraden in unserer Wehr zusammengeschweißt und somit eine schlagkräftige Wehr entstehen lassen. Auch mit der Stadt pflegten wir eine gute Verbindung, so wurden von der Stadt ab dem Jahre 1975 noch folgende Anschaffungen getätigt: - 1976 ein Fahrzeugfunkgerät Fug 7b und drei Handfunkgeräte Fug 10.
     - 1977 ein neues LF8 mit Flutlichtmast und Hebekissen
     - 1978 Anschluss an das Notrufsystem 112 mit Sirenen
     - 1980 ein neuer Mannschaftsbus
     - 1986 abermals ein neues LF8


1993 wurde das Feuerwehrgerätehaus aufgestockt, um mehr Platz für Festlichkeiten, Pokale und Mitglieder zu haben.

Weitere Anschaffungen wurden in den 90er Jahren betätigt: 1997 ein neues MTF und 1998 ein TSF-W, mit einem Impulslöschgerät IFEX ausgestattet.

Unser Bestreben wird auch in Zukunft sein, unsere Wehr zu modernisieren und den Ausbildungsstand zu erhöhen. Unsere ausgezeichnete Kameradschaft soll unser Garant sein unsere Wehr auch noch weitere 150 Jahre gut zu führen, zum Wohle und Schutze unserer Bürger.
   

Einsatzinfo - hier haben wir zuletzt geholfen:  

Datum und Uhrzeit
01.01.2023 - 01.59 Uhr
Einsatzort
Königsberger Straße
Alarmierungsstichwort
F 2 - brennt Müllcontainer

Zur Einsatzübersicht der Feuerwehr Nidderau gelangen Sie über diesen Link

 

   

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